Jetzt handeln – Luxemburgs Arten kämpfen ums Überleben
In einer gemeinsamen Stellungnahme präsentieren natur&ëmwelt a.s.b.l., der Mouvement écologique a.s.b.l., das Nationalmuseum für Naturgeschichte, die Association des biologistes luxembourgeois und die Société des naturalistes luxembourgeois (SNL) die Situation der Gefährdung der Brutvögel Luxemburgs, anlässlich der Neuauflage der Roten Liste.
Weltweit sterben Pflanzen- und Tierarten
1 Million Pflanzen- und Tierarten sind weltweit gefährdet: So der aufrüttelnde Bericht, den der Weltbiodiversitätsrat im Mai 2019 veröffentlichte (IPBES-Bericht). Dabei stachen vor allem folgende Aussagen hervor: Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten …
- ist nicht nur ein einmaliger Verlust an Vielfalt und Schönheit, … nein, es stellt auch das Überleben des Menschen auf diesem Planeten in Frage;
- kann nicht mit einzelnen isolierten gut gemeinten Maßnahmen gestoppt werden. Erforderlich ist ein systematisches Umdenken unseres auf Konsum und Wachstum basierten Gesellschafts- und Wirtschaftsmodells.
Die Stellungnahme, die die Gefahren für Brutvögel in Luxemburg darstellt, ist ein Teil der gemeinsamen Kampagne, die anlässlich des Berichts des Weltbiodiversitätsrats begonnen wurde und nun mit der Veröffentlichung der Roten Liste der Brutvögel Luxemburgs weitergeht.
Dabei steht die Vogelwelt sowie die Probleme, die deren Rückgang verursachen, stellvertretend für andere Arten und Lebensräume. Die Stellungnahme wurde am 30. Oktober 2019 von den beteiligten Organisationen im Haus vun der Natur vorgestellt.
Hier finden Sie die gemeinsame Stellungnahme zum Rückgang der Vögel mit Schlussfolgerungen und Anregungen zum Erhalt der Biodiversität [PDF 1,05 MB].
Neue Zahlen belegen den dramatischen Rückgang der Vögel in Luxemburg, auch von “Allerweltsarten”
Die Roten Listen der bedrohten Tiere und Pflanzen haben seit jeher einen sehr wichtigen Stellenwert bei all jenen, die sich für den Erhalt der Biodiversität einsetzen. Sie gelten auch in der Öffentlichkeit als Alarmsignal, als Botschafter für den Zustand unserer natürlichen Umwelt.
Die Ergebnisse der Analyse von 2019 sind alarmierend: Mehr als die Hälfte der Brutvogelarten Luxemburgs sind schon ausgestorben, vom Aussterben bedroht oder gefährdet. Aktuell gelten die Brutbestände von 13 Arten in Luxemburg als erloschen, 7 Arten sind vom Aussterben bedroht, 8 Arten sind stark gefährdet, 11 Arten sind gefährdet und 24 Arten werden in der Vorwarnliste geführt. Vergleicht man die Roten Listen seit 2009 sind seither drei weitere Arten ausgestorben und der Zustand von fünf Arten hat sich von “stark gefährdet” zu “vom Aussterben bedroht” verschlechtert. In der Kategorie der Vorwarnliste sind in den vergangenen 10 Jahren fünf Arten hinzugekommen, die vorher nicht gefährdet waren.
Die neue Rote Liste der Brutvögel Luxemburgs kann hier gelesen werden [PDF 353 KB].
Feldlerche, Neuntöter, Kiebitz und Schleiereule – stark gefährdete Arten, die symbolisch für den Verlust von spezifischen Lebensräumen stehen
Das Video zeigt anhand von vier Vogelarten, die in ihrem Bestand stark gefährdet oder rückläufig sind, worauf ihr dramatischer Rückgang zurückzuführen ist.
Dabei stehen die vier Vogelarten jeweils repräsentativ für einen Lebensraum, der ihnen verloren geht und für Maßnahmen, die für ihren Schutz ergriffen werden müssten.
Sehen Sie hier das Video [Dauer 1:13]:
Hier finden Sie weitere Informationen zu den vier Vogelarten Feldlerche, Neuntöter, Kiebitz und Schleiereule, die symbolisch für den Verlust von spezifischen Lebensräumen stehen [PDF 454 KB].